Geschichte

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Der Atomunfall von Tschernobyl vom 26. April 1986

In der Nacht vom 25.-26. April 1986 wurde im Block 4 des Kernkraftwerks „Lenin“ in Tschernobyl, nahe der modernen Stadt PRIPJAT in der Ukraine und nur ein paar Kilometer von der Grenze zum Südwesten von Belarus entfernt, ein Test ausgeführt.

Es ging darum zu prüfen, wie lange die Turbine mit der Restwärme des abgeschalteten Reaktors weiterarbeiten könne.

Die Turbine wurde am 26. April 1986 gegen 1 Uhr 23 Minuten und 40 Sekunden abgeschaltet. Als Folge einer Reihe von Bedienungsfehlern stieg die Temperatur im Reaktor binnen kürzester Zeit ins Unermessliche und nur 6 Sekunden nach der Notabschaltung kam es zum Super-GAU infolge der Explosion des Blocks 4.

180 Tonnen hochradioaktiven Materials blieben im Innern des nun offenen Reaktors liegen, eine Masse vergleichbar mit 1000 Hiroshima-Atombomben. Nur einige Stunden später waren bereits 200 verschiedene radioaktive und extrem giftige Materialien in die Atmosphäre entwichen.

70% des radioaktiven Niederschlags gingen über dem Südwesten von Belarus nieder und 22% der Gesamtfläche des Landes wurden verseucht („Leopardenflecken“), insbesondere auch die Region von SLAVGOROD.

Erst einige Tage später wurden die Bewohner der betroffenen Gebiete informiert und schließlich evakuiert.

2 500 000 Menschen mussten ihre Lebensräume verlassen. Sie ließen das unbewohnbare Land für eine unbestimmte Zeit hinter sich.